Eine Schlüsselrolle bei der Rettung der SED vor dem Untergang spielte Gregor Gysi, der im Herbst 1989 wie aus dem Nichts auftauchte und für Reformen nach sowjetischem Vorbild eintrat. Auf der Kundgebung am 4. November auf dem Berliner Alexanderplatz hatte er noch öffentlich die führende Rolle der SED verteidigt und für den neuen Parteichef Egon Krenz geworben. Doch als er merkte, dass die Massen ihm nicht folgten, trat er die Flucht nach vorn an. In einer Mischung aus Putsch, Nötigung und geordneter Machtübergabe brachte er die SED unter seine Kontrolle.