Das Problem ist nicht die Regierung, das Problem ist das Volk. Inwiefern? Ein aufgeklärtes, gebildetes, mündiges, emanzipiertes, freiheitsliebendes und freiheitsfähiges, umsichtiges, stolzes Volk, mit einem ausgeprägten Geschichts- und Traditionsbewusstsein, einem gesunden Selbstwertgefühl (Ich-Stärke) und einem feinen Gefühl für Fairness, würde niemals solche Gestalten in seiner Regierung dulden, geschweige denn sie wieder und wieder dorthin wählen. Das Problem ist also nicht die Regierung, „die da oben“ (Lieschen Müller-Denke), das Problem – und das macht die Sache so unangenehm und diffizil – sind dein Bruder und deine Schwester respektive das Problem bist du.
Das heißt, eine Änderung des Ganzen in Richtung Stolz, Ich-Stärke, Umsicht, Emanzipation, Mündigkeit, aber auch Fairness kann nur herbeigeführt werden über eine Veränderung des Volkes, welches sein komplettes Welt- und Menschenbild überdenken muss, wozu die Mehrheit derzeit – so lange alles nicht noch viel schlimmer kommt – noch nicht bereit ist, was aber durch kluge und ehrliche Gedanken und Analysen vorbereitet werden und woran in mühsamster Klein- und Kärrnerarbeit geschuftet werden muss. Menschen ändern ihre Weltanschauung nicht mal einfach so. Mit zum Onkel Doktor gehen „Mach mal bissel Salbe drauf oder gib mir eine Tablette, dass alles wieder gut ist“ („Wenn Merkel weg ist, wird alles gut“ –> eine Variante des Infantilitätssyndroms), ist es hier nicht getan.
Das Problem ist also nicht die Regierung, das Problem ist das Volk. Dieses muss sich ändern. Dann wird es automatisch auch eine völlig andere Regierung wählen und haben. Das dauert aber und ist äußerst schwere, langatmige Arbeit, weil der Mensch, zumal die Masse und ganz besonders wenn es um Inneres oder gar das Innerste geht, extrem träge ist und sich nur dann in eine andere Richtung bewegt, wenn es gar nicht mehr anders geht und zugleich eine überzeugende Alternative angeboten wird.
Quelle: Jürgen Fritz, Facebook 2018