TheodorStorm (1817-1888) Bild aus Seite 597 in „Die Gartenlaube“, 1887
Hans Theodor Woldsen Storm war ein deutscher Jurist und Schriftsteller, der einerseits als Lyriker und andererseits als Autor von Novellen und Prosa des deutschen Realismus mit norddeutscher Prägung bedeutend war.
Theodor Storm wurde am 14. September 1817 in Husum geboren. Er wuchs in einem liberalen Elternhaus recht freizügig auf. So bemerkte er zu seiner Kindheit: „Erzogen wurde wenig an mir“ und „von Religion oder Christentum habe ich nie reden hören“.
Nach der Grundschule bei „Mutter Amberg“, einer alten Hamburger Dame, besuchte er die Gelehrtenschule Husums ehe er ans Katharineum Lübeck wechselte.
1846 heiratete er seine erste Frau Constanze Esmarch aus Segeberg. Nach deren Tod 1865, ein Jahr darauf seine zweite Frau Dorothea Jensen.
Als heimattreuer Deutscher hatte er sich bereits 1840 in Kiel der schleswig-holsteinischen Volksbewegung gegen die dänische Vorherrschaft angeschlossen. Auch nach dem Friedensschluss mit Dänemark akzeptierte er die Einverleibung Schleswig-Holsteins in den dänischen Staat nicht und blieb ein unversöhnlicher Gegner des dänischen Staates. Deswegen wurde ihm seine Advokatur entzogen. Schweren Herzens musste er 1853 nach Berlin emigrieren. In dieser Stimmung schrieb er auch die folgenden Zeilen in dem Gedicht
„Abschied“
Und du, mein Kind, mein jüngstes, dessen Wiege
Auch noch auf diesem teuren Boden stand,
Hör mich! – denn alles andere ist Lüge –
Kein Mann gedeihet ohne Vaterland!
Er zog 1856 nach Heiligenstadt, wo er Amtsrichter wurde. Hier hatte er mehr Zeit für die Poesie. Nachdem bereits 1849 sein bekanntestes Werk „Immenstadt“ enstanden war, schuf er hier unter anderem „Drüben am Markt“ (1860), „Im Schloß“ (1861) und „Auf der Universität“ (1862).
Nach dem Einmarsch preußischer und österreichischer Truppen in Schleswig 1864 war der Weg frei für die Rückkehr in seine Heimat. Der alte dänische Landvogt wurde von der deutschen Bevölkerung abgesetzt und Storm zu seinem Nachfolger ernannt. Im März 1864 siedelte er um.
Bis ins hohe Alter blieb er schöpferisch aktiv. Obwohl bereits schwer vom Krebs gezeichnet, schaffte er es 1888 noch seine längste Novelle „Der Schimmelreiter“ fertig zu stellen. Am 04. Juli 1888 verstarb er. Begleitet von einer riesigen Menschenmenge, doch ohne Priester, wurde er am 07. Juli auf dem Friedhof St. Jürgen in Husum beigesetzt, wie es sein Wunsch war.